Auf einmal ist er da: Ein stechender Schmerz im Ellenbogen. Tennisspieler kennen dann auch gleich die Diagnose: Tennisarm bzw. Tennisellenbogen. Arzt oder Physiotherapeut sprechen von Tendinose bzw. Epicondylitis. Aber es sind nur maximal 10 Prozent Tennisspieler unter den vom Tennisarm betroffenen Patienten. Gefährdet sind alle Sportler, die Schläger nutzen wie Squashspieler, Golfer oder auch Tischtennisspieler. Gleichermaßen betroffen können Menschen sein, die in sich regelmäßig wiederholenden Bewegungsabläufen die Unterarmmuskeln stark belasten, wie etwa Handwerker, Kellnerinnen, Kraftfahrer und auch Musikerinnen. Männer sind häufiger als Frauen mit Tennisarm beim Arzt und Physiotherapeut, die hauptsächlich betroffenen Patienten sind im Alter von 35 – 60.
Wie kommt es nun genau zum Tennisarm und den unangenehm stechenden Schmerzen?
Wenn Sie sich ein wenig mit medizinischen Begriffen auskennen, dann wissen Sie: Eine Diagnose mit Wortende -itis deutet auf eine Entzündung hin. Diese ist beim Tennisarm am Anfang nicht akut. Sie entsteht in Folge durch kontinuierliche Über- bzw. Fehlbelastung. Stetig ausgelöste Mikroverletzungen an den gereizten Sehnenansätzen der Unterarmmuskulatur führen auf Dauer zu schmerzhaften entzündlichen Prozessen. Somit kann ein Tennisarm sich ohne Behandlung durch Arzt und Physiotherapeut zu einer degenerativen Symptomatik entwickeln.
Verlauf und Symptome
Wenn Sie also Druckschmerz am äußeren seitlichen Ellenbogen spüren, kann das ein erster Hinweis auf einen Tennisarm sein. Das Durchstrecken des Ellenbogengelenkes wird zunehmend schmerzhaft, vor allem unter Belastung. Das Biegen der Hand nach außen vermehrt den Schmerz. Irgendwann sind viele Bewegungen und Handgriffe nur noch unter Schmerzen möglich. Der anfangs im Ellenbogen lokalisierte Schmerz kann sich dann in den Unterarm bis in die Hände erstrecken. Mitunter verschwinden die Beschwerden auch ohne Behandlung durch Arzt und Physiotherapeut nach wenigen Wochen. Dies vor allem dann, wenn der Tennisarm eine Reaktion auf eine seltene und untypische Belastung ist. Sonst kann es aber zu längeren Verläufen kommen. Dann ist Geduld gefragt: Der Tennisarm mit seinen Symptomen kann Sie über Monate belästigen. Bei 80 Prozent der betroffenen Menschen mit Tennisarm tritt Schmerzfreiheit innerhalb eines Jahres ein. Manchmal dauert es aber noch länger. Die Veränderungen an den Sehnen sind irgendwann nicht mehr umkehrbar. Ab einem bestimmten Grad der Beschwerden sollte ein Tennisarm daher durch Orthopäde und Physiotherapeut behandelt werden. Dadurch wird verhindert, dass am Schluss nur noch eine Operation Linderung bringt.
Behandlungsmöglichkeiten
Neben Schonung sind Salbenverbände und Einsatz von entzündungshemmenden Medikamenten ärztliche Seite: 1 von 2 Mittel der Wahl. Der Tennisarm ist natürlich ein Symptom, das ein Physiotherapeut erfolgreich therapieren kann. Er setzt vor allem auf Dehnübungen und Funktionsmassagen: Die sogenannte Querfriktion ist ein manuelles Verfahren, bei dem der Physiotherapeut die betroffenen Sehnenabschnitte mit den Fingern behandelt. Nach resultierender Besserung der Schmerzen kann ein Physiotherapeut die Unterarmmuskulatur durch Bewegungstherapie neu koordinieren. Besonders ein kontrolliertes Lockern der Muskulatur wird vom Physiotherapeut mit Übungen eingeleitet. Manchmal ist nicht nur die Überbelastung der Muskulatur Auslöser für den Tennisarm, sondern auch die nicht mehr vollständige Lockerung der Muskelspannung nach Belastung.
Weitere Behandlungsmethoden setzen auf physikalische Wirkungen
Die Stoßwellentherapie schickt Druckwellen in die betroffene Region am Tennisarm. Auch Kälte kann in der Kryotherapie als Methode gegen den Tennisarm eingesetzt werden. Aus dem Bereich der ergänzenden Medizin sind noch Homöopathie und Akupunktur zu nennen. Der Tennisarm ist eine Belastungsreaktion an den Sehnen der Unterarmmuskulatur, die ein Physiotherapeut meist gut behandeln kann. Hierbei ist, wenn Sie betroffen sind, Ihr aktives Mitwirken gefragt: Sowohl Übungen, die Ihnen ein Physiotherapeut zeigt als auch Anregungen zur Vorbeugung sollten Sie regelmäßig durchführen bzw. umsetzen. Dann bleibt Ihr Tennisarm nur ein vorübergehendes Symptom.