Das Schienbeinkantensyndrom, das auch als mediales Tibiakantensyndrom bezeichnet wird, ist eine
schmerzhafte Empfindung im Unterschenkel entlang des Schienbeinknochens, die nach starker
sportlicher Belastung auftreten kann. Die Symptome umfassen unterschiedlich intensive Schmerzen an
der Schienbeinkante, die als stechend oder dumpf empfunden werden. Bei einigen Personen tritt
gleichzeitig eine entzündliche Schwellung im Schmerzbereich auf.

Schmerzen beim Schienbeinkantensyndrom

Da die Schmerzen beim Schienbeinkantensyndrom durch eine muskuläre Überlastung entstehen, tritt
diese Erkrankung häufiger bei sportlich aktiven Menschen auf, die Ausdauersportarten oder
belastungsintensive Ballsportarten betreiben. Aber auch ungeübte Personen können durch ungewohnte
neue Beanspruchungen der Muskulatur, zum Beispiel beim Bergsteigen oder bei der Bewältigung von
starken Steigungen im Gelände, ein Schienbeinkantensyndrom entwickeln. Weitere Risikofaktoren sind
Übergewicht, Fußfehlstellungen und muskuläre Ungleichgewichte.

Das Schienbeinkantensyndroms entsteht durch ein Zusammenspiel von verschiedenen Faktoren, die zu
belastungsabhängigen Ermüdungserscheinungen bei den das Schienbein umgebenen Muskeln und
Faszien führen. Diese können die Stoßwirkungen auf die Knochenhaut des Schienbeins in der Folge nicht
mehr ausreichend abfedern, was zu einer schmerzhaften Entzündung führt.
Die Schmerzen entlang des Schienbeins treten typischerweise bei erneuter stärkerer Bewegung auf,
ähnlich wie bei einem Muskelkater, können aber durch Ruhe oder weniger intensive Beanspruchung
gelindert werden. Bei Bedarf helfen nichtsteroidale entzündungshemmende Schmerzmittel oder
Kältebehandlungen bei der Schmerzlinderung. Kehren die Schmerzen immer wieder oder wird das
Syndrom chronisch, ist eine Physiotherapie das Mittel der Wahl.

Die Behandlung beim Schienbeinkantensyndrom

In unserer Praxis für Physiotherapie in Lübeck behandeln wir das Schienbeinkantensyndrom und
berücksichtigen die vielen möglichen Ursachen. Eine Behandlung des Schienbeinkantensyndroms im
Rahmen einer Physiotherapie besteht in der Regel aus einer Kombination aus Dehnungs-, Kräftigungs- und
Technikübungen, um die Belastung auf das Schienbein zu reduzieren und das muskuläre
Zusammenspiel zu verbessern. Dehnungsübungen helfen dabei, die Flexibilität der Wadenmuskulatur
und des Schienbeins zu erhöhen und somit die Belastung auf das Schienbein zu reduzieren.
Kräftigungsübungen, wie Zehenheben oder Übungen mit Widerstandsbändern, zielen darauf ab, die
Schienbeinmuskulatur zu stärken.
Auch eine manuelle Therapie zur Lockerung von chronischen Verspannungen im Unterschenkel und
Faszienbehandlungen bei zu viel Zugbelastung des Gewebes können im Rahmen einer Physiotherapie
zu einer Linderung des Schienbeinkantensyndroms und zur Normalisierung der Muskelfunktion beitragen.

Bei Läufern sollte eine physiotherapeutische Analyse und Verbesserung der Lauftechnik in Erwägung
gezogen werden, da auch eine ungünstige Lauftechnik zu einer Überbeanspruchung des Schienbeins
führen kann.

Vorbeugung und Umgang

Sollte das Schienbeinkantensyndrom auf Fußfehlstellungen zurückzuführen sein, können
orthopädische Einlagen oder spezielle Laufschuhe die Belastung auf das Schienbein effektiv
reduzieren. Hierbei können Orthopädietechniker in Lübeck auf Verschreibung durch Orthopäden hin
tätig werden und individuelle EInlagen herstellen. Vorbeugend sollten betroffene Sportler auf eine
langsame Steigerung der Trainingsintensität achten und bei Ausdauer- und Ballsportarten auf
ausreichend gedämpftes Schuhwerk setzen. Betroffene sollten zudem in Erwägung ziehen, nicht mehr
auf harten Untergründen wie Asphalt oder Beton zu laufen.

Durch physiotherapeutische Behandlung in unserer auf Sport-Physiotherapie spezialisierten Praxis in
Lübeck und gegebenenfalls orthopädietechnische Unterstützung kann das Schienbeinkantensyndrom
sehr gut behandelt werden, so dass in der Regel keine weiterführenden Behandlungen oder
Operationen nötig sind.