Der Muskelfaserriss gehört zu einer häufigen Verletzung im Sport. Er tritt besonders oft bei Sportarten auf, bei denen die Sportler aus schnellen Bewegungen stoppen oder die Richtung wechseln. Man spricht hier auch von Stop-and-Go Sportarten. Dazu zählen auch die am meisten gespielten wie Fussball, Tennis und Handball.
Wie entsteht ein Muskelfaserriss
Prinzipiell kann man sich einen Muskelfaserriss natürlich bei jeder Sportart zuziehen. Meistens ist der Sportler nicht ausreichend aufgewärmt und ruckartige Bewegungen, mit schnellen Beschleunigen und Abbremsen, wie beim Sprinten oder Sprüngen, führen zum Unfall. Oft ist auch eine starke Muskelbelastung Schuld am Muskelfaserriss. Das ist besonders oft bei Kontaktsportarten zu beobachten. Durch die Einwirkung des Gegenspielers kann es hier schnell zum Muskelfaserriss kommen. Weitere Faktoren, die häufig in direktem Zusammenhang mit dem Muskelfaserriss stehen, sind eine Überbelastung oder Schlafmangel des Sportlers.
So äußert sich die Verletzung
Besonders oft tritt der Muskelfaserriss in den Bereichen der Waden, Oberschenkel oder Arme auf. Der Schmerz tritt unmittelbar und ohne Vorwarnung ein. An der gerissenen Stelle ist deutlich eine Delle im Gewebe zu fühlen. Die Muskelkraft in den betroffenen Stellen lässt häufig direkt nach. Durch den Muskelfaserriss kommt es zur Blutung in der Region welche hier eine Entzündung hervor ruft. Die betroffene Stelle kann dadurch anschwellen oder Verfärbungen treten ein. Ein zerrender Schmerz geht damit einher. Hier ist die Selbstwahrnehmung des Sportlers gefragt: Je stärker Schmerz und Bewegungseinschränkung sind, desto stärker ist die Verletzung. Ärzte und Physiotherapeuten helfen die Diagnose mit Muskelfunktionstest zu sichern. Ein Ultraschall kann ebenfalls Aufklärung bringen.
Muskelfaserriss vorbeugen
Ist ein Muskelfaserriss erstmal eingetreten, sollte er unbedingt in einer Physiotherapie behandelt werden. Doch man kann der Verletzung natürlich auch im Vorfeld etwas entgegen setzen. Wenn es noch nicht zu spät ist. Eine gute Vorbereitung ist hier entscheidend und die richtige Selbsteinschätzung liefert die Grundlagen dafür. Korrekt ausgeführtes Training mit einer ausreichenden Aufwärmphase hilft, Verletzungen aller Art zu vermeiden. Dehnübungen sollten ebenfalls zum warm machen genutzt werden. Aber auch ausreichender Schlaf und nötige Ruhephasen zur Regeneration sollte der Sportler bedenken. Ist ein Muskelfaserriss eingetreten, sollte dieser unbedingt ausreichend ausgeheilt sein. Viele Sportler möchten schnell wieder nach einer Verletzung aktiv in den Sport zurück. Doch manchmal ist es besser eine oder zwei Wochen länger auszukurieren und davon länger zu profitieren. Auch hierbei hilft eine Physiotherapie. Sie zeigt mögliche Übungen und berät zur Vorgehensweise beim Muskelfaserriss.
Die Behandlung eines Muskelfaserriss
Bis ein Muskelfaserriss ausreichend verheilt ist, dauert es meist vier bis acht Wochen. Dabei sollten aber einige Punkte beachtet werden, auch um die Verletzung schnellst möglich hinter sich zu lassen. Eine Behandlung in der Physiotherapie ist immer individuell und wird auf den Patienten zugeschnitten. Die Behandlungsmethoden zielen meist darauf ab, den Muskel langsam wieder aufzubauen und die nötige Sicherheit im Bewegungsablauf zu finden. Hierzu beraten wir Sie gerne ausführlich in unserer Physiotherapie.
Doch auch unmittelbar nach einem Muskelfaserriss gibt es etwas das man tun kann. Hier hat sich das PECH-Schema bewährt. Es besteht aus den folgenden Punkten.
Pause: Die sportliche Aktivität sofort beenden und Verletzung ruhig stellen
Eis: Verletzte Stelle ca. Zehn bis zwanzig Minuten mit Kühlakku behandeln. Kühlmittel niemals direkt auf die Haut auflegen, sondern mit Tuch umschlagen.
Compression: Anschließend für 20 Minuten einen Druck-/Kompressionsverband anlegen. Fünf Minuten lockern und wieder 20 Minuten anlegen.
Hochlagern: Verletzte Stelle möglichst hoch lagern. Damit wird verhindert das übermäßig viel Blut in das verletzte Gewebe eindringt.
Lässt der akute Schmerz nach kann die Region wieder leicht bewegt werden. In der folge sollte ein Arzt oder Physiotherapeut aufgesucht werden. Hier wird die Verletzung professionell diagnostiziert. So können Sie sicher gehen, keine unnötigen Risiken oder größere Folgeverletzungen einzugehen.